Die Metropolregion Nürnberg setzt auf eine grüne Zukunft – und das ambitionierter als je zuvor. Was hat es mit dem Klimapakt der Metropolregion Nürnberg auf sich, und wie will die Region bis 2040 klimaneutral werden? Dieser Artikel gibt Ihnen den Überblick über die Ziele, Partner und Projekte, die hinter dem wegweisenden „Klimapakt2030plus“ stehen.
Was ist der Klimapakt2030plus der Metropolregion Nürnberg?
Der „Klimapakt2030plus“ wurde im Juli 2024 vom Rat der Metropolregion Nürnberg beschlossen. Er baut auf den bisherigen Klimapakten von 2011 und 2017 auf und setzt das Ziel, die Metropolregion bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Hierzu verfolgt der Klimapakt der Metropolregion Nürnberg eine umfassende Strategie, die sowohl eine klimafreundliche Energieversorgung als auch die energetische Sanierung von Gebäuden beschleunigt.
Hauptziele des Klimapakts der Metropolregion Nürnberg:
- Klimaneutralität bis 2040: Die Metropolregion möchte ihre Treibhausgasemissionen im Einklang mit Bayerns Klimazielen bis 2040 auf null senken.
- Regionale Wertschöpfung: Rund 5,5 Milliarden Euro fließen derzeit für Energieimporte aus der Region ins Ausland. Der Klimapakt zielt darauf ab, diesen Betrag durch lokale Energieproduktion in der Region zu halten.
- Kooperation stärken: Ein Netzwerk aus Kommunen, Wissenschaft und Unternehmen bildet den Kern des Klimapakts. Gemeinsam sollen innovative Lösungen entwickelt und umgesetzt werden.
Zitat von Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister von Erlangen:
„Die großen Aufgaben Klimaschutz und Energiewende können nicht im Alleingang umgesetzt werden. Zusammenarbeit und voneinander lernen sind unverzichtbare Erfolgsfaktoren.“
Der Weg zur Umsetzung des Klimapakts der Metropolregion Nürnberg: Wissenschaft und Praxis im Verbund
Ein besonderes Merkmal des Klimapakts2030plus ist die enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern wie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Energie Campus Nürnberg. Diese Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis soll sicherstellen, dass die geplanten Maßnahmen auf fundierten Erkenntnissen basieren.
Die wichtigsten Akteure im Projekt:
Institution | Funktion im Klimapakt |
---|---|
Friedrich-Alexander-Universität | Forschung und Entwicklung |
Energie Campus Nürnberg | Expertise in Energieinnovation |
Hochschule Coburg | Technische Lösungen für Gebäudesanierung |
ENERGIEregion Nürnberg e.V. | Regionale Koordination und Umsetzung |
Reallabore und Pilotprojekte als Modell für die Region
Zur praktischen Erprobung der Maßnahmen wurden sogenannte „Reallabore“ eingerichtet. In diesen Laboren werden zwei zentrale Handlungsfelder modelliert:
- Transformation der Energieversorgung: Erneuerbare Energien sollen fossile Energiequellen langfristig ersetzen.
- Transformation des Gebäudebestands: Energetische Sanierungen und moderne Wärmesysteme machen Gebäude energieeffizient und klimafreundlich.
Ein Beispiel für ein erfolgreiches Pilotprojekt ist der grüne Elektrolyseur in Wunsiedel. Hier wird mithilfe erneuerbarer Energien Wasserstoff für eine stabile, lokale Energieversorgung produziert. Weitere Kommunen in der Metropolregion bieten ebenfalls vielfältige Klimaschutzmaßnahmen an, von Energieberatungen bis hin zu Solardachkataster, die die Installation von Solaranlagen fördern.
Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Das Projekt Klimapakt2030plus der Metropolregion Nürnberg wird vollständig durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des FONA-Programms (Forschung für Nachhaltigkeit) gefördert. Die Förderung soll dazu beitragen, die globalen Ziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen zu erreichen.
10 Handlungsfelder für eine klimafreundliche Zukunft
Der Klimapakt hat zehn strategische Handlungsfelder definiert, die das Rückgrat der Zusammenarbeit bilden. Darunter fallen unter anderem:
- Erneuerbare Energien ausbauen: Fokus auf Solar- und Windenergie.
- Intelligente Infrastruktur: Ausbau von Radwegen und Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge.
- Nachhaltige Mobilität: Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und Entwicklung moderner Verkehrskonzepte.
Weitere Infos: Eine detaillierte Übersicht zu den Handlungsfeldern finden Sie auf der Website der Metropolregion Nürnberg.
Wie profitieren Bürgerinnen und Bürger vom Klimapakt der Metropolregion Nürnberg?
Durch die Umsetzung des Klimapakts ergeben sich Vorteile für die Bürger der Region:
- Mehr Wertschöpfung: Lokale Energieproduktion stärkt die regionale Wirtschaft.
- Stabile Energiepreise: Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten schützt vor Preisschwankungen.
- Attraktive Wohnqualität: Energetische Sanierungen und Klimaschutzmaßnahmen machen Städte und Gemeinden lebenswert und zukunftsfähig.
Fazit: Blick in die Zukunft
Der Klimapakt der Metropolregion Nürnberg ist ein wichtiger Schritt, um die Metropolregion Nürnberg zukunftssicher und klimafreundlich zu gestalten. Die Zusammenarbeit der beteiligten Kommunen, die Unterstützung der Wissenschaft und die Förderung durch das BMBF legen das Fundament für eine langfristige Transformation. Bis 2040 soll die Metropolregion ein leuchtendes Beispiel für erfolgreichen Klimaschutz und nachhaltige Regionalentwicklung sein.