Sind Sie bereit, eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen, die gleichzeitig unsere Gegenwart und Zukunft beeinflusst? Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg bietet eine unvergleichliche Gelegenheit, tief in die Geschichte der Reichsparteitage und die Schrecken des Nationalsozialismus einzutauchen. Erfahren Sie, wie diese bedeutende Stätte zur Bildung und zum Gedenken dient und warum ein Besuch hier besonders eindrucksvoll ist.
Das Reichsparteitagsgelände und Dokumentationszentrum in Nürnberg
Auf dem Reichsparteitagsgelände im Süden Nürnbergs, das elf Quadratkilometer umfasst, wollten die Nationalsozialisten ihre Propaganda monumental inszenieren. Hier wurden von 1933 bis 1938 die Reichsparteitage abgehalten – Machtdemonstrationen, die den Wahnsinn und die Selbstinszenierung des Regimes widerspiegelten. Noch heute zeugen riesige Baureste auf dem Gelände von diesen Bestrebungen. Das Dokumentationszentrum Nürnberg befindet sich im Nordflügel der unvollendeten Kongresshalle, einem Symbol nationalsozialistischen Größenwahns.
Die Ausstellung „Nürnberg – Ort der Reichsparteitage. Inszenierung, Erlebnis und Gewalt“
Zurzeit läuft die Interimsausstellung „Nürnberg – Ort der Reichsparteitage. Inszenierung, Erlebnis und Gewalt“, die kompakt und anschaulich die Geschichte der Reichsparteitage und der Architektur des Geländes beleuchtet. In vier Zeitabschnitten entfaltet die Ausstellung die Entwicklung der Ereignisse in Nürnberg und ihre Verflechtung mit der NS-Propaganda.
Wichtige Eckpunkte der Ausstellung:
- Biografien und Objekte: Private Aufnahmen und persönliche Geschichten öffnen neue Perspektiven auf die Historie.
- Medieninstallationen: Ein multimediales Panorama bietet einen umfassenden Überblick.
- Sprachen: Die Ausstellung ist sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch zugänglich, was internationale Besucher willkommen heißt.
Hinweis: Derzeit ist das Dokumentationszentrum Nürnberg wegen Umbauarbeiten nur eingeschränkt zugänglich, was der Qualität der Ausstellung jedoch keinen Abbruch tut.
Architektur als Mahnmal: Der „Pfeil“ von Günther Domenig
Ein architektonisches Meisterwerk prägt das Dokumentationszentrum: Der österreichische Architekt Günther Domenig hat das Gebäude durch einen stählernen „Pfahl“ aus Glas und Stahl diagonal durchdringen lassen. Diese begehbare „Skulptur“ durchschneidet die monumentale Halle und symbolisiert damit den Bruch mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. Domenigs Dekonstruktivismus steht bewusst im Kontrast zur dominanten Architektur der NS-Zeit und setzt so ein eindrucksvolles Zeichen für den kritischen Umgang mit dieser Geschichte.
„Das Dokumentationszentrum ist mehr als ein Museum – es ist ein Mahnmal, das die gewaltige Architektur der Vergangenheit dekonstruiert und damit den Weg zur Reflexion öffnet.“
Das Bildungsangebot: Lernen und Erinnern
Das angeschlossene Studienforum macht das Dokumentationszentrum zu einem Ort lebendigen Lernens. Schulklassen, Jugendliche und Erwachsene können an vielfältigen Bildungsprogrammen teilnehmen. Die Themen reichen dabei von der Geschichte der Reichsparteitage und der NS-Zeit bis hin zu aktuellen Phänomenen wie Rechtsextremismus und Rassismus.
Angebote des Studienforums:
- 90-minütige Programme für Schulklassen ab der 8. Klasse
- Moderierte Rundgänge und Studientage
- Kooperationen mit Einrichtungen wie dem Nürnberger Menschenrechtszentrum und dem Kreisjugendring
Für interessierte Gruppen sind individuelle Buchungen möglich. Hier wird Geschichte nicht nur vermittelt, sondern auch im Kontext heutiger gesellschaftlicher Herausforderungen diskutiert.
Wichtige Informationen für Ihren Besuch im Dokumentationszentrum Nürnberg
Adresse:
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Bayernstraße 110
90478 Nürnberg
Öffnungszeiten und Zugang:
Die Ausstellung ist derzeit nur teilweise zugänglich. Bitte beachten Sie die aktuellen Hinweise auf der offiziellen Website. Dort finden Sie auch Informationen zu Führungen und öffentlichen Veranstaltungen, wie regelmäßigen Führungen am Sonntag.
Fazit: Ein Pflichtbesuch für Geschichtsinteressierte
Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände bietet nicht nur eine Ausstellung, sondern eine tiefgreifende Erfahrung, die die Schrecken und die Mechanismen der nationalsozialistischen Propaganda veranschaulicht. Die Kombination aus historischer Aufklärung und moderner Architektur machen diesen Ort einzigartig – ein Besuch ist für alle, die Nürnbergs Geschichte verstehen und daraus lernen möchten, absolut empfehlenswert.